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Staub in der Luft: Was Industrie und Arbeitsschutz beachten müssen

Kennst Du das? Du öffnest morgens ein Fenster, die Sonne fällt durch die Öffnung und auf einmal siehst du, was sonst unsichtbar ist: feine Partikel in der Luft. Zuhause stören sie uns. Wir saugen, wischen, lüften. Aber in der Werkshalle? Da wird Staub oft einfach akzeptiert. Man resigniert, weil man glaubt: "Den kriegt man eh nicht weg." Oder noch schlimmer: „Das bisschen Staub wird schon nicht so schlimm sein.“

Doch genau hier liegt der Denkfehler. Denn was uns privat stört, ist in der Industrie ein echtes Risiko – für die Gesundheit, für Prozesse, für Maschinen und fürs Unternehmensimage.

In diesem Artikel erfährst Du:

Ein Mann voller Schmutz und einer Schutzmaske hält ein Schild, auf welchem Clean Air steht.

Was ist Staub in der Luft und wie entsteht er?

Staub – das klingt banal. Doch hinter dem Wort steckt eine Mischung aus mikroskopisch kleinen Teilchen, die nahezu überall in der Luft schweben. In Innenräumen, draußen, sogar im Hochgebirge. Was uns zu Hause stört, wird in der Industrie zur ernsten Belastung: für die Gesundheit, für Prozesse – und für das gesamte Unternehmen.

Laut DGUV stammen in Innenräumen bis zu 50 % der Stäube aus Aufwirbelung bereits abgelagerter Partikel oder aus der Außenluft.

Dabei ist Staub nicht gleich Staub:

  • Grobstaub: sichtbar, schwer, setzt sich schnell ab
  • Feinstaub (PM10, PM2.5, PM1): bleibt lange in der Luft, ist oft lungengängig oder sogar alveolengängig
  • Spezialstäube: z. B. Holz, Metall, Kunststoff, Quarz – je nach Branche und Prozess

Staub entsteht überall dort, wo Bewegung ins Spiel kommt – beim Staubsaugen, Kochen oder Lüften zuhause. Oder aber beim Schneiden, Schleifen oder Schütten in der Industrie. Ob Wohnraum oder Werkhalle: Wo Energie auf Material trifft, wird Staub freigesetzt. Oft unsichtbar, aber immer präsent.

Kurz gesagt: Wer Staub in der Luft ignoriert, unterschätzt einen unsichtbaren, aber ständig aktiven Risikofaktor.

Warum feiner Staub in der Luft ungesund ist – und was wirklich gefährlich wird

Es gibt eine einfache Faustregel: Je kleiner ein Partikel, desto tiefer dringt er in den Körper ein. PM10 bleibt in den oberen Atemwegen, PM2.5 erreicht die Lunge, und PM1, sogenannter alveolengängiger Staub (A-Staub) kann sogar in den Blutkreislauf übergehen und systemisch wirken.

Laut dem Umweltbundesamt zählen Feinstäube zu den gefährlichsten Schadstoffen in der Atemluft.

BAuA und DGUV weisen auf die folgenden gesundheitlichen Folgen hin:

  • Chronische Atemwegserkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Entzündliche Prozesse im gesamten Körper

Wer also denkt, etwas "Staub in der Luft" sei harmlos, irrt. Gerade das Unsichtbare ist oft das Gefährlichste. Besonders am Arbeitsplatz, wo Maschinen, Prozesse und Materialien kontinuierlich feine Stäube freisetzen, steigt die Belastung deutlich. Hier wird Staub schnell zur unterschätzten Gesundheitsgefahr.

Welche Grenzwerte für Staubbelastung gelten in der Industrie?

In Deutschland regeln die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 900) die zulässigen Staubbelastungen am Arbeitsplatz:

  • E-Staub (einatembar): max. 10 mg/m³
  • A-Staub (alveolengängig): max. 1,25 mg/m³

Für quarzhaltige Stäube wie Siliziumdioxid gelten strengere Werte:

  • maximal 0,05 mg/m³


Bei Überschreitungen sind sofortige technische und organisatorische Maßnahmen erforderlich – inklusive Luftreinigung, Absaugung oder Anpassung der Prozesse.

Welche Schäden Staub langfristig in der Industrie anrichtet

Staub in der Luft ist nicht nur ein Gesundheitsproblem – er verursacht auch hohe wirtschaftliche Schäden. Hier die häufigsten Folgen:


1. Gesundheitliche Belastung
Mehr Krankmeldungen durch Reizungen, Husten, Atemwegsinfekte – oder sogar chronische Erkrankungen.

2. Maschinenverschleiß
Feinstaub setzt sich auf beweglichen Teilen, Kühlrippen und Sensoren ab. Folge: mehr Ausfälle, höhere Wartungskosten.

3. Produktqualität leidet
Partikel auf sensiblen Bauteilen oder Verpackungen führen zu Ausschuss oder Reklamationen.

4. Hoher Reinigungsaufwand
Staub, der nicht aus der Luft entfernt wird, landet auf allen Flächen. Reinigung wird zeit- und kostenintensiv.

5. Schlechtes Image
Sichtbarer Staub vermittelt Unordnung – gegenüber Mitarbeitenden, Kunden und Auditoren.

Beim Naseputzen waren die Taschentücher schwarz; und wenn wir uns nach der Arbeit abduschten, war auch das Wasser schwarz.
– CHI Cargo, Frachthandling

Wie Ihr Staub in der Luft effektiv senken könnt

Die gute Nachricht: Ihr könnt die Staubbelastung in Eurer Atemluft reduzieren – mit System. Nicht mit Einzellösungen, sondern durch das Zusammenspiel folgender Schritte:

Staubquellen identifizieren

Wo genau entsteht der feine Staub? Schleifstation, Verpackung, Lagereinheit? Quellen zu kennen ist der erste Schritt zur Kontrolle.

Luftströme analysieren und lenken

Verwirbelungen sorgen für Staubverteilung. Durchdachte Luftführung verhindert, dass sich Partikel überall im Raum verteilen.

Absaugung an der Quelle nutzen

Wenn Prozesse besonders viel oder gefährlichen Staub erzeugen – z. B. quarzhaltige Stäube oder Holzstaub – ist eine direkte Punktabsaugung unverzichtbar. In vielen Fällen ist sie sogar gesetzlich vorgeschrieben, etwa laut TRGS 560 bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Stäuben oder laut DGUV Vorschrift 79 bei hoher Staubfreisetzung. Die Absaugung reduziert die Belastung zu einem gewissen Teil direkt am Entstehungsort.

Reinigung strukturieren

Nicht einfach fegen. Effektive Staubbeseitigung funktioniert nur mit passenden Geräten, ohne erneute Aufwirbelung.

Staub aus der Luft filtern

Industrie-Luftreiniger mit mehrstufigen Filtern reduzieren die Staubelastung dauerhaft – als Ergänzung zu bestehenden Absaugsystemen, denen feiner Staub oft entgeht, oder als alleinstehende Lösung in weniger verschmutzten Umgebungen.

Luftqualität überwachen

Sensorik liefert Daten in Echtzeit – über Belastung, Partikeldichte, Filterleistung. Das erlaubt gezieltes Eingreifen.

Fazit: Wer Staub kontrolliert, schützt Gesundheit, Technik und Qualität

Staub in der Luft ist kein notwendiges Übel. Sie ist messbar, beeinflussbar – und vermeidbar.

Mit der richtigen Kombination aus Analyse, Luftführung, Luftfiltration und Überwachung schafft Ihr eine gesündere, sicherere und wirtschaftlichere Arbeitsumgebung.

Uns war direkt klar, dass wir mit den Luftreinigungssystemen beinahe Staubfreiheit erzielen können. Heute sparen wir 90 % Staub ein und
genießen die vielen weiteren Vorzüge sauberer Luft.
– Bischof Lagerhaus AG, Lebensmittellogistik

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Häufige Fragen zu Staub in der Luft

Welche Arten von Staub am Arbeitsplatz sind besonders gefährlich?

Vor allem alveolengängiger Feinstaub (PM2.5, PM1) sowie quarzhaltiger Staub. Diese Partikel dringen tief in die Lunge ein und können langfristig die Gesundheit schädigen.

Was bringt industrielle Luftreinigung konkret bei Staubbelastung?

In Kombination mit Absaugung reduziert sie vor allem feine Partikel aus der Luft, verhindert Ablagerungen auf Oberflächen und schützt so Gesundheit, Technik und Produktqualität. Studien zeigen klare Effekte auf Reinigungsaufwand und Krankenstand.

Welche Regeln gegen Staubbelastung in der Industrie gelten rechtlich?

Relevante Vorschriften sind:

  • TRGS 900 – Grenzwerte
  • TRGS 559 – Quarzstaub
  • DGUV-Regelwerke zu Gefährdungsbeurteilung
Wie kann man die Staubbelastung in Werkshallen dauerhaft senken?

Durch Prozessoptimierung, gezielte Luftführung, strukturierte Reinigung, kontinuierliche Filtration und präzise Überwachung. Nur die Kombination führt zum Erfolg.

Reicht Lüften zur Reduktion von Feinstaub in der Industriehalle aus?

Nein. Lüften kann kurzzeitig helfen – bringt aber oft neue Staubquellen hinein. Effektiver ist eine kontinuierliche Luftreinigung mit Filtern, die selbst PM1-Partikel erfassen.